Studium

Studium und Freundschaft

Wer gerade sein Studium begonnen hat, wird sich wahrscheinlich ein wenig verwundert die Augen reiben, wenn in einem Satz neben dem Studium plötzlich auch noch Freizeit und Freundschaft auftauchen – dafür scheint doch auf den ersten Blick gar kein Platz mehr zu sein.

Wer dies nicht so empfindet, dem sei gratuliert – für alle anderen gibt es tröstende Worte: Zum einen muss man schnell feststellen, dass die Zeit bis zur Bachelorarbeit wahrlich kein Zuckerschlecken ist – aber es gibt auch ein Leben nach dem Bachelor. Zum anderen gelingt es in unserer Burschenschaft sogar während dieser anstrengenden Zeit, noch Raum für lustige, entspannende, anspruchsvolle und begeisternde Freizeitaktivitäten zu finden. „Wie soll denn das funktionieren?“, fragt sich hier vielleicht manch einer, doch die Erklärung ist so kurz wie einleuchtend: Unsere Ghibellinia ist ein Lebensbund, in dem ein jeder dem anderen mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn dieser ihn braucht. Natürlich kann man nicht mit jedem Bundesbruder die dickste Freundschaft schließen – aber man kann jeden offen ansprechen und Fragen stellen.

Vor allem zu Beginn des Studiums wird man auf vieles stoßen, was einem undurchsichtig bis beängstigend vorkommt – dafür gibt es Bundesbrüder jeden Alters, die all das selbst schon durchgemacht haben und einem unzählige Tipps und Hilfestellungen bieten können. Ist die Physikaufgabe völlig unverständlich? Sind die Aufgabenblätter in Mathematik anscheinend nur für die absoluten Überflieger konzipiert? Es gibt wohl fast kein Problem, für das sich nicht eine Lösung in der Gemeinschaft findet, die einem entscheidend weiterhelfen kann.

Die Zeit, die wir durch den Zugriff auf den großen Erfahrungsschatz unserer Bundesbrüder im Studium einsparen können, nutzen wir gerne, um uns anderweitig zu engagieren. Es gibt wohl kaum ein Thema, bei dem die persönlichen Neigungen weiter auseinandergehen als bei der Freizeitgestaltung. Darum haben wir ein enormes Spektrum an Möglichkeiten anzubieten: Wer sportlich ambitioniert ist, findet einen Partner zum Laufen, zum Radfahren, kann seine Muskelkraft an unserer Kraftmaschine im Sportraum ausbauen oder seine Beweglichkeit beim gemeinsamen Tischtennisspielen perfektionieren.

Wer es lieber etwas ruhiger mag, der entdeckt vielleicht seine Zuneigung zu unserem tollen Billardtisch oder kann sein musikalisches Talent am Flügel im Festsaal unter Beweis stellen. Doch damit ist noch lange nicht genug der möglichen Freizeitaktivitäten. Immer wieder ein Highlight sind die Wochenenden auf unserer Hütte auf der Schwäbischen Alb, oder auch die alle zwei Jahre stattfindenden Reisen der Aktivitas – die letzten Ausfahrten führten uns beispielsweise nach München, Berchtesgaden, auf Usedom und nach Hamburg.

Wer bisher die kulturelle oder intellektuelle Komponente ein wenig vermisst hat, der sei beruhigt: Auch hier können wir Ghibellinen aus dem Vollen schöpfen. Drei- bis viermal im Semester veranstalten wir sogenannte Burschenschaftliche Abende. Das sind Vortragsabende, zu denen namhafte Referenten aus Politik, Wirtschaft und Forschung eingeladen werden, die einem Wissen und Einblicke vermitteln können, zu denen man an der Uni sonst keinen Zugang bekommen würde. Dieser Blick über den Tellerrand wird zu guter Letzt noch ergänzt durch das, was neudeutsch als Soft Skills bezeichnet wird. Nirgendwo kann man besser den Umgang miteinander, das Reden und Diskutieren, das demokratische Abstimmen und Entscheiden üben als in einer solchen Gemeinschaft mit den Rechten und Pflichten, die sie für den einzelnen mit sich bringt. Von daher ist es unser Anliegen, unseren jungen Bundesbrüdern die Entwicklung hin zu selbstständigem, verantwortungsbewusstem und standhaftem Handeln zu ermöglichen. Wir fördern den Ausbau von kommunikativen Fähigkeiten und Führungsqualitäten, die man durch ein reines Universitätsstudium nicht erhält.